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Bartagamen

 

Allgemeines

 

Die Bartagame gehört zur Familie der Agamiden ( Agamen ) und kommt aus dem toten Herz Australiens, sie lebt also in den sehr trockenen und heissen Gebieten Australiens.

 

 

Die Bartagame ist eine eher grosse, kräftig gebaute Echse mit einem fast dreieckigen, wuchtigem Kopf. Eine ausgewachsene Bartagamen erreicht eine Gesamtlänge von ca. 55 cm. Der Schwanz macht dabei jedoch fast 55 % der Körperlänge aus. Charakteristisch für die Bartagame ist ihr sogenannter "Bart" (Kellappen), welcher die Echse mit Hilfe des Zungenbeinapparates aufstellen kann um so die Drohhaltung einzunehmen. Bei den Männchen kann dieser Bart völlig schwarz gefärbt werden, bei den Weibchen nur teilweise. Durch diesen Kehllappen erhielt diese Agame auch ihren Namen: Bartagame.

Das Trommelfell der Bartis ist oval und verläuft am hinteren Teil des Kopfes. Sie hören jedoch segr schlecht.

Die Mundschleimhäute sind rosa gefärbt und ihre Zunge ist breit und dicklich..

Ihr Hals ist umsäumt von kleinen Stacheln und seitlich dem Rücken entlang verlaufen nochmals Stachelreihen.

Die Bartagame besitzt auf dem Rücken eine rautenförmige Zeichnung, ihr Bauch ist blassgrau und man kann Ocellenmusterb erkennen.Die Bartagame ist durchaus auch in der Lage ihre Haut zu färben. Die Hautfärbung ist abhängig von der Temperatur, also wärmebedingt. Am Morgen, wenn die Agame ihren Sonnenplatz aufsucht, ist ihre Färbung sehr dunkel bis schwärzlich. So ist es ihr möglich am meisten Wärme aufzunehmen. Hat sie ihre Idealtemperatur erreicht, wechselt sie die Farbe in ihren "normal" Zustand.

 

 

 

 

 

Verhalten

 

Die Bartagamen kommunizieren über optische Signale in Form von Körpergesten und Färbung. Bei Weibchen kann oft ein sogenanntes Winken, auf- und ab Bewegung des Armes, beobachtet werden. Vor der Paarung wippen sie dann mit dem Kopf.

Bei Bedrohung spreitzt die Bartagame ihren Bart, reisst das Maul auf, schlägt mit dem Schwanz und faucht. In dieser Situation sollte man Abstand halten, denn in dieser Drohhaltung wird sich die Agame wehren wie sie nur kann. Trotz ihrer geringer Körpergrösse kann eine Agame viel Kraft aufbringen und sie können üble Kratz und Bisswunden verursachen. Eine ausgewachsene  Agame kann problemlos einen Finger abbeissen.

 

Im allgemeinen sind die Bartis eher ruhige und gemütliche Tiere, welche gerne in der Wärme liegen.

 

 

1) Nicken

2) Drohimponieren

3) Kampf

4) Beschwichtigung

5) Demut

6) Feindabwehr

7) Paarungsvorspiel

8) Artenkennung

 

 

 

Geschlecht und Paarung

 

Die Geschlechtsbestimmung ist bei den Bartagamen nicht so einfach. Die Bartis weisen keine äusserlich typische Geschlechtsmerkmale auf. Wenn man den Schwanz an der Spitze nimmt und über den Rücken Richtung Kopf biegt, werden bei richtiger Durchführung die Hemipenistaschen sichtbar. 

 

Eine weitre Möglichkeit ist, die Bartis genau auf ihr Verhalten zu beobachten. Das Männchen sitzt mit vorliebe auf dem höchsten Punkt im Terri, um so sein gesammtes Territorium zu überwachen. Das Weibchen "winkt" gerne.

 

Am besten geht man mit seinen Bartis jedoch zu Doktor und lässt das Geschlecht via Sonde bestimmen.

Geschlechtsreif sind Bartagamen meist nach der ersten Winterruhe.

 

 

Paarungsverhalten

 

Die Bartis paaren sich unmittelbar nach der Winterruhe. Der Bock beginnt durch heftiges Kopfnicken den Balz. Die Weibchen oder rangniederen Männchen wehren  die Paarungsversuche des Männchens ab, durch kreisende Bewegungen der Vorderbeine. Wenn das Weibchen paarungswillig ist, verbeisst sich das Männchen in ihren Nacken und führ seinen Hemipenis in das Weibchen ein. Die Paarung dauert ungefähr 2-5 Minuten.

 

Nach ca. 4-5 Wochen beginnt das Weibchen zu graben um so einen geeigneten Eiablageplatz zu suchen. Ein Weibchen legt ca. 20-25 Eier. Mann kann auch eine Kiste mit Torfsand ins Terri stellen, welche dann manchmal als Eiablage genutzt wird. Wurden die Eier gelegt, interessiert sich das Weibchen nicht mehr für sie. Somit kann man die Eier herausnehmen und in einen Inkubator legen, wenn mann sie ausbrüten möchte. Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 80 bis 90 Tagen.

Möchte man keine Nachzucht, so kann man die Eier weitergeben oder die Toilette hinab spülen.

! Auf keinen Fall die Eier im Terrarium lassen, die Babys werden sonst von den Eltern aufgefressen!

 

 

 

Winterruhe

 

Ende September beginnt für die Agamen die Winterruhe. Nach der Winterruhe sind die Echsen Paarungsbereit.

Ab Ende September sollte man beginnen jeden Tag eine Stunde früher das Licht im Terri zu löschen. In dieser Zeit sollte auch das Futter reduziert werden.

Man merkt frühzeitig wenn die Bartis bereit sind für die Winterruhe, sie werden immer fauler und erwachen schlechter am Morgen.

Wenn man mit dem Tagkürzen auf Null ist, wird das Terri abgedeckt und die Bartis schlafen ab jetzt 2-3 Monate durch. Sie benötigen in dieser Zeit kein Wasser und kein Futter.

Achtung: Es gibt Agamen die keine Winterruhe machen wollen, wie zum Beispiel unser Frederic. Das ist jedoch nicht weiter schlimm.

 

 

 

Krankheiten

 

Wie erkenne ich, dass es meinem Tier schlecht geht?

 

- Ist eine Agame im Bauchbereich erkrankt, so verweigert sie Nahrung und beisst bei der geringsten Berührung.

 

- Bei Parasiten oder Würmer im Magen zeigt sich Fressunlust, vermehrete Flüssigkeitsaufnahme und Apathie.

 

- Bei Aussenparasitenbefall wie  Milben, Zecken, schabt das Tier an der Terrariumeinrichtung und hält sich besonders lang im Wasser auf.

 

- Ein geöffneter Rachen ist ein Zeichen für eine Erkrankung des Mauls, der Lunge oder des Rachenbereichs.

 

- Werden Gliedmassen nachgezogen oder nicht benutzt, könnte es sich um einen Bruch handeln.

 

- Ist das Rückgrat verkrümmt oder lassen Kletterfähigkeiten nach, ist dies ein Zeichen von Rachitis.

 

 

Deutliche Zeichen eines ungesunden Tieres:

 

- Haut stumpf und Farbe verblasst.

 

- Oft Häutungsschwierigkeiten

 

- trübe Augen

 

Das Tier auf jeden Fall zum Tierarzt bringen und behandeln lassen!

 

 

 

Fachwortregister

 

 Adaption

  Anpassung

 

Adult

 geschlechtsreif

 

Akklimation

Eingewöhnungsphase

 

Arboricol

klettern

 

Arid 

 trocken

 

Autotomie

Selbstverstümmelung, Schwanz abwerfen

 

Biotop 

 Lebensraum einer Tier- oder Pflanzenart

 

Habitat 

 Vorkommen

 

Hemipenis 

 männliches Geschlechtsteil

 

Herpetologie 

 Lehre von Amphibien und Reptilien

 

Humid 

 niederschlagsreich, feucht

 

Hydrometer 

 Messgerät zum messen der Luftfeuchtigkeit

 

Infraordnung 

 organisatorischer Unterbau einer Systematik

 

Juvenil

jugendlich, nicht geschlechtsreif

 

Kehlfahne

Kehllappen, kann bei Bedrohung gespreitzt werden.

 

Kopfnicken 

 Territorialverhalten, oft bei Männchen

 

Lateral 

 seitlich

 

Morphologisch 

 gestaltlich, der Form nach

 

Nomenklatur 

 wissenschaftl. Vergabe von Namen

 

Ovipar 

 eierlegend

 

Semiadult

Uebergang in die Geschlechtsreife

 

Taxonomie 

 Beschreibung, Benennung, Zuordnung

 

Tympanum 

 Trommelfell

 

 Vivipar 

 lebend gebärend

 

 

 

 

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